Die Magie des künstlichen Lächelns und wie ich auf meiner Reise ihr Geheimnis lüftete!
Wenn es mal nicht so gut läuft, braucht man Tricks, um sich wieder aufzurichten. Ich stolperte heute über diesen hier. Er ist erstaunlich einfach, kostet nichts, ist immer verfügbar und vollkommen unauffällig anwendbar! Meine Reise zur seelischen Gesundheit eröffnet einen neuen Schatz… die MAGIE des künstlichen Lächelns.
Tatsächlich war heute so ein gewisser Tag …!
Kennen Sie diese Tage? So ganz besondere Tage, an denen Sie morgens aufstehen und es sofort wissen: es ist einer „dieser“ Tage.
Sie fühlen sich bleischwer und irgendwie nebelgrau. Die traurige Grundstimmung überschwemmt Sie noch bevor Sie die Augen richtig öffnen und Sie wünschen sich augenblicklich es wäre schon wieder Abend und „dieser“ Tag gleich wieder vorbei. Vielleicht hängen diffuse Traumfetzen wie schmutzige Lappen über dem Bett oder es ist einfach seit Tagen die falsche Himmelsfarbe für das Gemüt. Fieberhaft sucht das Gehirn nach dem passenden Ausweg, um „diesen“ Tag im Bett unter der warmen Decke verbringen zu können. Leider bleiben weder die urplötzlich wahrgenommenen Halsschmerzen stabil, noch kann sich die flauige Übelkeit glaubhaft genug manifestieren. Sie geben den Widerstand auf und erheben sich.
Oma hat immer gesagt …
„Kind, lächle einfach, dann geht’s gleich wieder besser“. Ein wenig wütend denke ich an ihren Rat und sende in Gedanken rebellische Worte an sie. Leider ist sie tot, sonst könnte ich ihr sagen, wie mir zumute ist und dass dieser Rat eine wirkliche Härte, eine unzumutbare Aufgabe darstelle und sie sich wahrscheinlich noch nie so mies gefühlt habe wie ich gerade und sie diesen weltfremden Satz sonst niemals geäußert hätte.
Naja, ehrlich gesagt… sie hat den Krieg erlebt und ziemlich schlimme Dinge zu berichten gewusst. Wenn sie es also gesagt hat… ?
Ich habe gehört: Versuch macht klug …
OKAY, ist ja gut… warum auch nicht. Schließlich bin ich ja auf meiner Dauerreise zur seelischen Gesundheit und kann durchaus mal experimentieren.
Der erste Blick in den Spiegel ist abschreckend. Gequält lächle ich mich an und beobachte mein Gegenüber, das mir so schief entgegenblickt. Ha! Von wegen es geht besser. Dieser Anblick gibt mir eher den Rest! Ein bisschen herausfordernd versuche ich es noch einmal und grinse mich zickig an. Siehste… klappt nicht! Kann ja auch nicht! Aus lauter Versehen (ich schwöre, es war nur ein Versehen!) muss ich plötzlich lachen (ich schwöre, nur ganz kurz!) weil ich wirklich ziemlich komisch aussehe mit dieser Grimasse und dem rechthaberischen Ausdruck im Gesicht. Und das ungekämmt und ohne jede Gesichtspflege!
Vera Birkenbihl hat mal gesagt …
Anscheinend hatte Frau Vera Birkenbihl (Management- und Motivationstrainerin) eine ähnliche Oma wie ich. In einer ihrer grandiosen Vorlesungen, die man sich heute noch als kleine kostbare Filme zu Gemüte führen kann, widmet sie sich genau diesem Thema. Unter anderem verordnet sie, dass man das gekünstelte Lächeln in einem akut miesen Fall mindestens 60 Sekunden am Stück durchhalten muss.
Danach gäbe es eine Verbesserung des Gemütszustandes. Sie begründet das mit den angesprochenen Gesichtsmuskeln, die einen Nerv stimulieren, dieser wiederum das Nervensystem, dies seinerseits die Hirnanhangdrüse und dann werden Glückshormone ausgeschüttet. Sprach sie dabei wirklich von GLÜCKS-hormonen ???
… sollte das etwa schon das ganze Geheimnis sein?
Also diese Frau ist ja noch härter drauf als meine Oma! Angesichts meiner Reise und der Versuchung, als erstes menschliches Exemplar das Gegenteil der Aussage zu beweisen, halte ich meinen Lächel-Marathon sage und schreibe 5 Minuten. Zwischendurch muss ich (wohl eher aus Versehen) wiederum lachen (wirklich nur sehr kurz!) weil ich das Ganze doch recht bizarr und skurril finde. Seltsamerweise fange ich in Gedanken an, meinen Tag zu planen. Das gequälte Lächeln halte ich bei, es ist nun wie eine Gymnastikübung. Ich gehe mal kurz ans Fenster und schau über die Felder. Morgenrot zeigt sich ganz weit hinten. Wie schön… so ein zartes Aprikose mit einem Hauch Himbeere.
Ach, vielleicht wird der Tag doch nicht so übel?
Möchten Sie es ausprobieren… ? Trauen Sie sich ruhig… ich wünsche Ihnen überraschte Freude beim Experimentieren und Lächeln und magische Momente im Alltag.
Herzlichst,
Regina Herzog-Visscher
p.s.: Übrigens, Frau Birkenbihl empfiehlt, diese Übung vorbeugend täglich durchzuführen. Wenn es Sie interessiert, sehen Sie sich einfach ihr kleines Video dazu an. Das Telefonlächeln liebe ich besonders (für Eilige: ab 7:35)
p.p.s. : Haben Sie Interesse an weiteren Tipps und Tricks, sich mit Selbsthilfe zu stärken? Kontaktieren Sie mich, ich unterstütze Sie sehr gerne dabei.
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6 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Sehr sehr schöner Blog, liebe Regina, ich sehe dich gerade bildlich vor mir 😉 macht Lust es einfach zu tun, danke für’s teilen :))
Lieber Stefan… oh ja… Nachahmung empfohlen, es wirkt tatsächlich! p.s.: Es darf auch gerne NACH der Morgentoilette sein 😉 Gut Lächelerfolg wünsche ich dir.
Guten Morgen,
sitze noch im Bett und trainiere das Lächeln. Der Blick meines Hundes reflektiert aus „künstlich“, ein „echtes“ Lächeln. Ok. Nicht jeder hat so einen tollen Lächel-Coach wie ich zur Hand. Trotzdem, die Vorstellung als kleine Hilfestellung, wie man das Umfeld mit dieser Übung amüsieren könnte, läßt durchhalten und eventuell echten Spaß entwickeln. Vor allem, wenn es gerade schwerfällt, über sich selbst zu lachen.
Wenn die Seele lacht, lacht das Leben doch zurück. 🙂
Danke Regina, für den tollen Artikel. Bereichert die Welt.
Guten Morgen Dagmar,
wie schön, dass der Hund so positiv reagiert hat 🙂 Ich wünsche viele gute Erlebnisse mit dem Lächel-Experiment. Viele Grüße, Regina
Als Lachyoga-Lehrerin kann ich 100%ig zustimmen!
Auch, was das Gefühl von „bizarr und skurril“ am Anfang angeht 😉
Diese einfache Übung lege ich wirklich jedem Menschen ans Herz (was soll schon schiefgehen, außer dass es zum ersten Mal bei einem Menschen nicht klappt?).
Danke, dass Du die Welt zum Lächeln animierst – das ist ein Beitrag zum Frieden 🙂
Liebe Birte, du bist mein lachendes Vorbild 😉 vielen Dank für deine verstärkenden Worte-sie sind glatt ein Grund zum Lächeln … herzliche Grüße, Regina