Verblüffend simpler Trick wenn positives Denken negativ wirkt!
Lesen Sie hier, warum uns schlaue und „positive Sprüche“ manchmal ganz schön niederreißen können – und wie Sie es mal ganz anders anstellen mit einem simplen Trick aus der EFT Klopfakupressur! Es gibt auch eine Anleitung in 6 Schritten für „Klopfer“, die mit dem einfachen Grundklopfen gut zu bewältigen ist. Ein Versuch ist es wert! Probieren Sie es aus, wenn Sie gerade feststecken und positives Denken nicht funktioniert oder sogar negativ wirkt.
Ich bin so glücklich und so froh, wie der Mops im Haferstroh..?
Ja, wer kennt sie nicht… diese positiven Sprüche! Durchaus „Wohl meinend“ und „Wohl wollend“ begleiten Sie unseren Alltag. Mein Tageskalender zum Beispiel zitiert heute Richard Dehmel und sagt: „Ich habe keine andere Pflicht als die der Lebenslust: so glücklich als möglich zu leben“.
Hm ja… mit Verlaub, Herr Dehmel, da fallen mir gleich mehrere Pflichten ein, die ich am heutigen Samstag zu verrichten habe. Ich spüre, wie ich in Widerspruch gehe. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, etwas falsch zu machen, indem ich anscheinend nicht meiner Hauptpflicht folge. Alleine dadurch fühle ich mich schon etwas schlechter als eben noch… Nein, der heutige Spruch gefällt mir jetzt gerade definitiv nicht! Obwohl ich den größer gemeinten Sinn dahinter durchaus verstehe, regt sich ein kleiner Widerstand.
» WIDERSTAND – der Wächter im System…!
Womit wir schon gleich beim Thema wären: Widerstand, und was das mit uns macht. Jeder Mensch hat seine Betrachtungsweise, die durch Veranlagung, seine jetzigen Umstände und seine Erfahrungen geprägt sind.
Das zu übergehen und pauschal als falsch zu bewerten, missachtet seine Person. Gerne bemühe ich hier den berühmten Vergleich „das Glas halb voll oder halb leer“ zu sehen. Nehmen wir an, es gäbe hier erst einmal kein Richtig oder Falsch… sondern es handle sich zunächst nur um eine unterschiedliche Art der Wahrnehmung in einem unterschiedlichen Kontext. Uns sehen wir uns ein Beispiel dazu an. Ein fast verdurstender Wanderer sieht nach dem ersten kräftigen Schluck aus dem eben noch vollen Wasserglas besorgt, dass gerade sein letzter Vorrat um die Hälfte geschrumpft ist. Ein Patient dagegen, der aufgrund einer Behandlung dazu verdonnert wurde, 5 Liter Wasser zu konsumieren, stöhnt angesichts des immer noch halb vollen Glases, das es noch zu leeren gilt.
Ein sehr simples Beispiel, wie Dinge in einem anderen Kontext – einem anderen Rahmen – völlig andere Gefühle erzeugen können, die wahrscheinlich jeder von uns gut nachvollziehen kann. Würde man nun beiden Wassertrinkern platt vorhalten, dass sie die Dinge anders beurteilen sollten, würde sich innerlich ein Widerstand aufbauen.
Übrigens… haben Sie gerade bemerkt, dass Sie das erwähnte Sprichwort oben plötzlich mal ganz anders sehen? Haben Sie das „halbleere und halbvolle Glas“ bisher immer nur als Inbegriff für Miesmacher gesehen? Weiter unten lesen Sie, was da gerade passiert ist.
Es gibt Momente, da ist „nur positiv“ zu viel des Guten…?
Ja, manchmal ist es tatsächlich so! In glücklichen Momenten ist es wunderbar, gute Gefühle mit guten Sätzen zu verstärken und zu verankern. Sie wirken dann wie eine Art Energiespeicher und können echte Booster in Sachen Motivationskick sein.
Gegenteilig kann es uns jedoch ergehen, wenn wir in einer negativen Verfassung sind und uns dazu zwingen wollen, mit Standardsprüchen Erfolg, Selbstzufriedenheit oder Hochstimmung in uns zu installieren. In richtig negativen Momenten können uns schlaue Sprüche noch mehr demoralisieren und niederdrücken. Sie können unser Selbstwertgefühl noch mehr zerstören, unsere missliche Lage noch drastischer vor Augen führen und unser (vermeintliches) Scheitern neon-leuchtend an den Pranger stellen. Das kommt Ihnen übertrieben vor? Probieren Sie es bei Ihrer nächsten Lebenskrise einmal aus: Verteilen Sie mehrere Zettel mit „Ich bin so glücklich und so froh wie der Mops im Haferstroh“ in Ihrer Wohnung und betrachten sie mehrfach. Ich bin überzeugt, dass Sie am Ende des Abends die Zettel abgenommen haben werden und sich veralbert vorkommen: Was soll der Quatsch, ich red` mir hier doch nur was ein!
Also tun die Pessimisten dieser Welt doch genau das Richtige?
Wenn Sie nun den Verdacht hegen, dass ich Fatalismus predigen will, darf ich Sie beruhigen:
» Die gesunde Mischung macht`s – aber gewusst wie!
Das Zauberwort an dieser Stelle heißt: Ausgeglichenheit!
Was ich bei meiner Arbeit mit der EFT Klopfakupressur lernen durfte: Es ist wie beim buchstäblichen Essen – Einseitigkeit tut selten gut. Beim Klopfen verbinden wir also möglichst immer beide Seiten einer Sache! Hierfür nutzen wir die genannte Technik, die sich „Reframing“ nennt. Das heißt, wir versuchen Dinge und Situationen (oder banale Sprichwörter über Miesmacher) in einem anderen „Frame“ (=Rahmen) zu sehen. Den aktuellen Blickwinkel zu verändern! Aber nicht per Standardaffirmation und nicht mit Gewalt. Im Klopfprozess mit EFT regen wir dabei unsere ureigene Phantasie an, um einer Sache andere und am liebsten positive Aspekte abzugewinnen. Wie das funktioniert?
Zunächst ehren und achten wir immer akut leidende Anteile in uns. Das ist besonders wichtig, wenn die leidenden Anteile psychischer Natur sind. Im ersten Schritt werden wir also den aktuellen Ist- Zustand annehmen und in Ruhe, ohne Vorwurf oder Druck zu betrachten. Nachdem das negative Gefühl Raum und Zeit bekommen hat, wird durch behutsames Einpflanzen von positiven Lichtblicken ein Fenster geöffnet, das den Blick auf den Horizont freigeben kann.
Überraschenderweise – und das ist das Schöne an der Sache – entstehen die Lichtblicke meist im Betrachter selbst, wenn innere Ruhe eingekehrt ist. (Die Klopftechnik verstärkt diese innere Ruhe durch die sanfte, leicht klopfende Stimulation der Akupunkturpunkte). Manchmal helfen ein paar zusätzliche, gezielte und vorsichtige Fragen auf die Sprünge! Wenn es passt, darf man auch mal ein wenig frech und spritzig vorgehen und das Dilemma löst sich in Heiterkeit auf. Es ist immer erfrischend, wenn sich ein neuer Wind im Raum spürbar macht. Und wenn Mut und Hoffnung sowohl Haltung als auch Emotion eines Menschen wieder aufrichten.
6 Schritte für erfolgreiches Reframing mit Klopfen
Für dauerhaft gute Resultate mit der Klopfakupressur, sind authentische Elemente nötig. Wir klopfen nichts kurzerhand „weg“ und auch nichts künstlich „ein“! Eine pure Glücksbotschaft als Klopfaufgabe zu geben, so lange ein Mensch unglücklich ist, wäre in der Therapeutenpraxis sogar ein Behandlungsfehler. Es kann im schlimmsten Fall zur Verstärkung von verzweifelten Gefühlen beitragen und damit zur Verschlimmerung einer Symptomatik.
In Kurzform stelle ich Ihnen die Schritte vor, die meiner Erfahrung nach größte Erfolge erzielen können um zu echten Affirmationen vorzudringen:
- Ein negativer Zustand / Glaubenssatz wird von Ihnen wie üblich angenommen, gewürdigt und mit dem Grundklopfen bearbeitet, bis der vorher ermittelte Stresswert zu sinken anfängt.
- Im Laufe der Klopfsequenz stellt sich eine körperliche und psychische Entspannung ein, die Sie oft automatisch zu einer distanzierteren Betrachtungsweise führt.
- Das eröffnet Ihnen meistens ganz von selbst neue Perspektiven, die Sie abwechselnd zu den negativen gleichmäßig im Klopfverlauf integrieren sollten. Dabei sprechen Sie an einem Klopfpunkt die negativen Gefühle aus, am nächsten Klopfpunkt dann die neue Betrachtungsweise, am nächsten dann wieder die negative, etc..
- In dem Maße, wie die negative Belastung fällt, können Sie die neuen Perspektiven immer häufiger erwähnen und die negativen reduzieren.
- Im Idealfall (und das ist erfreulicher Weise zu 98% der Fall) können Sie die negativen Elemente dann gänzlich weglassen und anschließend einige Runden nur mit den eigenen positiven Sätzen anfügen.
- Abschließend dürfen Sie eine „echte“ und eigene kurze positive Affirmation bilden, die dann ebenfalls zur stabilen Verankerung einige Runden geklopft wird. Genießen Sie das ruhig so lange bis sie sich richtig energiegeladen und voll anfühlen.
» EIGENE SÄTZE – und positive Sprüche halten, was sie versprechen!
Haben Sie es bemerkt? Genau das nennen wir die Kunst des positiven Reframings und so werden positive Sprüche genau so gut wie ihr Ruf! Sie tun uns gut, wenn wir uns zu 100 % mit ihnen identifizieren können und sie ohne inneren Widerstand annehmen. Erst dann fühlen sie sich „echt“ an. Alles in uns fühlt sich gesehen und in gewisser Weise gewürdigt.
Wie geht es nun weiter? Wenn Sie sich tatsächlich gerade rundum glücklich und froh wie eingangs erwähnter Mops fühlen, sorgt der obige Kinderreim für richtig gute Laune! Für alle anderen Fälle versuchen Sie vielleicht mal meine Kurzanleitung für eine Klopftechnik und dem abwechselnden Betrachten der entgegengesetzten Gefühle. Falls Sie (noch) gar nicht wissen, wie man „klopft“, können Sie auch einfach nur die Thymusdrüse leicht und sanft so lange beklopfen, bis das erwünschte Ergebnis sich einstellt. Das ist zum Ausprobieren und für den Anfang ebenso wirksam und hilfreich.
Für den Fall, dass Sie Anleitung oder Unterstützung suchen, um zu Ihren eigenen positiven (Glaubens-) Sätzen zu finden, kontaktieren Sie mich hier. Wir können gerne einen passenden Termin vereinbaren.
Auf alle Fälle wünsche ich Ihnen viele glückliche Eigenaffirmationen!
Herzlichst,
Regina Herzog-Visscher
p.s.: WICHTIGER HINWEIS: Dieser Artikel dient nur der Information über die Möglichkeiten des Klopfens. Wer es anwendet, tut dies in eigener Verantwortung. Es ist an dieser Stelle nicht beabsichtigt, eine Therapieempfehlung zu geben. Der Beitrag ist nicht als Ersatz für professionelle medizinische Behandlung bei psychischen Beschwerden zu verstehen. Personen, die nicht stabil sind, sollten EFT nur nach Rücksprache mit einem EFT-Therapeuten / Berater durchführen.
p.p.s: Nehmen Sie live an einem Klopf-Workshop in meiner Praxis teil: EFT Klopftechnik zur Selbstanwendung
p.p.p.s: Mein Buchtipp zum Thema Klopfakupressur ist: „Klopfen Sie sich frei“ von Rainer Franke. Es ist gut geeignet, die Grundzüge des Klopfens zu lernen.
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6 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Liebe Regina, immer wieder sehr lesenswert und bereichernd deine Blogs und die auch hier wieder sehr treffende und wahre Sicht auf bestimmte Lebensthemen und konkrete Situationen. Herzlichen Dank auch für die sehr effektiven und tiefgreifenden Lösungsansätze und Impulse dazu aus dem Feld von EFT!
Liebe Annette, vielen Dank für deinen Besuch hier 🙂 Ich wünsche dir ganz viel Freude und Erfolg mit deinen eigenen EFT-Erfahrungen in deiner Praxis! Herzliche und kollegiale Grüße, Regina
Ein wunderbarer Artikel! Das Thema hat mich früher auch sehr beschäftigt! Ich fand es ganz furchtbar, wenn Menschen gesagt haben: du musst positiv denken, du musst doch nur…..
Im Laufe der Zeit habe ich gelernt, dass das scheinbar Negative auch da sein darf und das brachte nach und nach Frieden in mich ☺, so dass ich inzwischen recht gelassen dem Auf und Ab des Lebens begegnen kann!
Liebe Hilde K. Vielen Dank für diese bestätigenden Worte! Ich finde es auch sehr wertvoll, dass man mit dem Älter-werden so reife Erkenntnisse sammeln darf. Gelassenheit ist auch eines meiner Lieblingsworte geworden 😉 herzliche Grüße Regina Herzog-Visscher
…wieder ein seeeehr toller Beitrag!!!
Nach wie vor bin ich noch heute dankbar bei Dir die Klopfakupressur erlernen durfte…
Ich klopfe Affirmationssätze gern mit ICH ERLAUBE MIR… glücklich zu sein… erfolgreich zu sein … und und und… der Stresswert ist da bei mir und meinen Klienten erstaunlich gering bis garnicht vorhanden…
Wie ist DEINE Erfahrung damit???
Liebe Grüße vom Rande des magischen Huys
Karin 🙂
Liebe Karin,
Wie schön, hier an dieser Stelle von dir zu lesen 🙂
Es freut mich, dass du so gute Erfahrungen mit der Einstimmung „ich erlaube mir…“ machen kannst. Ich selbst habe auch erlebt, dass einige darauf sehr stark reagieren, weil ihnen bewusst wird, dass sie sich eigentlich gar nicht viel „ erlauben“. Das ist natürlich ein wichtiger Hinweis, den wir dann weiter beklopfen 🙂
Viel Freude wünsche ich dir weiterhin mit EFT und sende ganz herzliche Grüße ins Huy, Regina