Traumatische Erlebnisse in der Kindheit verarbeiten
Vom Betreiber des Online-Magazins, Ratgeber Lifestyle wurde ich eingeladen, Hintergründe und Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, wie man eine traumatische Kindheit verarbeiten kann. Dem bin ich sehr gerne nachgekommen! Ich möchte mit dazu beitragen, dass Menschen sich überall und ohne großen Aufwand über das Thema Mehrfach- und Komplextrauma durch belastende Kindheit informieren können. Im Artikel finden Sie deshalb einiges darüber, wie Trauma sich im Leben auswirkt und welche Formen unterschieden werden sollten. Der Artikel richtet sich an Sie, wenn Sie im Umfeld mit betroffenen Kindern zu tun haben. Vielleicht haben Sie privat oder beruflich mit entsprechend traumatisierten Kindern zu tun, begegnen ihnen in Kindergarten oder Schule oder im Familienkreis. Damit Sie nicht nur in der Erklärung und Information steckenbleiben, enthält der Artikel auch gleich mögliche Wege zu Lösungen.
Um ihn zu lesen, klicken Sie hier bitte zum Artikel im Ratgeber Lifestyle: „Traumatische Erlebnisse in der Kindheit verarbeiten„
Doch bevor Sie sich verabschieden noch einige Worte…
darüber, wie man als Erwachsener mit einem bisher unbehandelten Kindheitstrauma umgehen kann!
Ja, auch nach vielen Jahren kann es eine erfolgreiche Verarbeitung und Behandlung geben.
Die Traumaforschung hat enorme Sprünge gemacht und die modernen Verfahren zur Verarbeitung von Trauma richten sich nach den neuesten Erkenntnissen. Sie erlauben eine sanfte Auflösung und Ausleitung von lange gebundenem post-traumatischem Stress und binden daher das Nervensystem in die Behandlung ein. Trauma ist immer auch im Körpergedächtnis gespeichert, auch dieser Teil sollte also bei einer Verarbeitung berücksichtigt werden. Die relevanten Therapieformen sind in der Regel speziell darauf ausgelegt, Auslösereize (Trigger) aufzuspüren und zu entschärfen. Diese Auslöser für Stress durch erinnerte Reize sind es nämlich, die die alltägliche Lebensbewältigung eines Betroffenen hauptsächlich beschweren. Durch ganz besondere Interaktion mit dem Stresszentrum des Gehirns verringern sich die Trigger und der allgemeine Stresspegel sinkt in Folge.
In meiner Arbeit unterstütze ich diesen Prozess neben der Trauma-fokussierten Arbeit zusätzlich durch Atemübungen. Der Betroffene kann sie zuhause selbst durchführen und trägt damit selbst zur Stabilisierung bei. Diese aktive Mitarbeit an der eigenen Genesung gibt ein Stück Selbstkontrolle zurück.
Sich selbst regulieren zu können ist ein großes Geschenk für einen traumatisierten Menschen.
Die Arbeit an einem Trauma erfolgt in der Regel nach einem Plan
Ein Plan bei Trauma? – Ist das nicht herzlos? Nun, ein Plan ist zunächst ein Plan. Mehr nicht. Er ist eine Leitlinie, damit man den roten Faden nicht verliert. Sich nicht verliert. Das Ziel der Therapie nicht verliert. Vielleicht klingt es befremdlich, ein so schwieriges und sensibles Thema in einen Plan zu packen. Aber… Pläne geben auch Struktur. Und Struktur ist etwas, das einem traumatisierten Menschen immer gut tut, um das Chaos in sich zu halten. Ich kann Ihnen versichern, dass ein Plan innerhalb einer Therapie immer noch genügend Spielraum lässt, um den Menschen als lebendiges Wesen zu fühlen.
Zunächst unterscheiden wir, ob es sich um ein Schocktrauma handelt oder um ein Komplextrauma.
(Eine Erklärung zur Unterscheidung finden Sie übrigens in meinem Beitrag „Trauma – was es ist und wie es seinen Anfang nimmt“)
» Der Behandlungsplan bei Schocktrauma in 4 Schritten!
1. Stabilisierungsphase
heißt: durch diverse Techniken mit dem posttraumatischen Stress in all seinen Erscheinungsformen umgehen lernen! Diese Phase kann die längste Zeit in Anspruch nehmen. In dieser Phase wird über den Alltag gesprochen und wie er sich so gestaltet. Wo Sie besonders nervös und hektisch reagieren. Dadurch finden wir Ihre Trigger heraus. Persönliche Psychoedukation ist an dieser Stelle besonders wichtig. Ich kläre Sie darüber auf, was das Nervensystem mit Ihrem Trauma zu tun hat und wieso Sie häufig „ticken wie Sie ticken“. Wir erarbeiten Ressourcen, also Mittel und Wege, die Sie kräftigen und stärken.
2. Verarbeitungsphase
heißt, mithilfe eines geeigneten Verfahrens das Erlebte zu verarbeiten! In dieser Phase konfrontiert man auszugsweise und nur soweit nötig mit dem Erlebnis selbst. Dabei müssen Sie nicht zwangsläufig erzählen. Der Körper kennt den Weg. Ich wähle in dieser Phase immer eines meiner beiden Traumaverfahren aus und verlasse mich dabei auf meine Erfahrung und meinen Instinkt. In dieser Phase ist das Hauptziel, die Bilder und Erinnerungen zu mildern, aufzuweichen und zu verarbeiten um damit schließlich die Trigger zu entkoppeln.
3. Integrationsphase
heißt, Integrieren, was geschehen ist! Annehmen und erkennen, welche besonderen Fähigkeiten und Stärken man auf seinem Weg erworben hat. Das ist pure Ressourcenarbeit und macht sogar Freude. Was hat Sie in all dem Erlebten zu etwas Besonderem werden lassen? Was haben Sie gerade dadurch gut gelernt? Vielleicht sind Sie sehr selbständig und ein Macher? Oder haben besondere Führungsqualitäten, weil Sie Wesentliches vom Unwesentlichen ganz natürlich trennen können? Vielleicht haben Sie eine tief gehende Empathie, was sich als Segen im Leben erweist. Es gibt so vieles zu entdecken! Lassen Sie sich (positiv) überraschen.
4. Neuorientierungsphase
heißt: nach vorne schauen! Sich selbst als gesundet sehen, ohne die alten Lasten. Einfach weitergehen, immer geradeaus, der Nase nach… Pläne schmieden, durchführen und sich dem Lauf des Lebens überantworten.
» Der Behandlungsplan bei Komplextrauma
Bei Mehrfach- oder Komplextrauma sind zusätzlich persönlich zugeschnittene Maßnahmen nötig. Der Plan wird noch individueller erstellt. In der Regel sind es Bindungsprobleme, die angeschaut werden müssen. Nähe zuzulassen und Nähe ertragen zu können ist für Menschen eine Herausforderung, die menschliche Zuwendung überwiegend als sehr gefährlich erfahren haben. Das tiefe Misstrauen dem Leben und den Menschen gegenüber ist fest verwurzelt und braucht Zuwendung und neue Erfahrungen, um sich lockern zu können. Hier ist ganz besondere Ressourcenarbeit und Verarbeitung gefragt, die ich gerne in einem persönlichen Gespräch individuell vertiefe.
Haben Sie persönliche Fragen zum Thema?
Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie dazu weitere Information und Beratung wünschen. Gerne nehme ich mir die Zeit für Ihre eigenen Fragen.
Danke, dass Sie bis hier dabei waren und ich wünsche jedem Betroffenen, dass er für sich selbst gute Wege findet, seine belastende Vergangenheit aufzulösen. Es ist ein Weg, der sich wirklich lohnt!
Herzlichst
Regina Herzog-Visscher
p.s.: Wenn Sie sich von meiner Seite angesprochen fühlen, können Sie mich und meine Art zu arbeiten gerne in einem kostenlosen Erstgespräch kennenlernen.
p.p.s: Ich bin dazu ausgebildet, Trauma aufzulösen per ganzheitlichem EMDR und Trauma-adaptierte Klopfakupressur nach EFT
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